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Donnerstag, 25. Februar um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
„Das Ende der Philosophie … der Anfang des Denkens?“
Dr. Wolfram Frietsch (1. Vorsitzender der GPH)
Ist selber Denken die Lösung für unsere Probleme? Was heißt es, selber zu denken? Was hat Denken mit Philosophie zu tun? Warum gibt es Philosophie überhaupt, wenn es doch einfacher ist „selber zu denken“? Das Werkzeug der Philosophie ist das Denken. Es gibt jedoch verschiedene Formen des Denkens und damit verschiedene Arten des Philosophierens. Ist Philosophie also an ihr Ende gekommen, eben weil sie „philosophiert? Anders gesagt: Gibt es das Denken überhaupt? Und wenn ja, gibt es die Philosophie?
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Donnerstag, 31. März um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Sehr geehrte Damen und Herren,
für unseren Vortrag im Monat März hat sich notwendigerweise folgende Änderung ergeben. Unser Vortragender, Herr Gerhard Elwert, ist leider erkrankt. Wir wünschen ihm auf diesem Wege gute Besserung, auf dass wir ihn sehr bald wieder zu einem Vortrag bitten dürfen.
Unser März-Vortrag wird dennoch im gewohnten Rhythmus stattfinden, zu dem wir Sie sehr gerne einladen. Meister Eckehart wird dabei ebenfalls im Zentrum stehen.
„Meister Eckehart: Philosophie und Mystik?“
Dr. Wolfram Frietsch (1. Vorsitzender der GPH)
Neben einer Einführung in das Denken Meister Eckeharts zwischen Scholastik und Mystik geht es vor allem darum, seine Ansicht von Frömmigkeit in einer philosophischen Sprache zu bergen. Vor allem der „innere Mensch“ als „entbilden sin selbes“ steht im Zentrum unserer Betrachtung. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
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Donnerstag, 28. April um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Die verfehlte Schöpfung und der gefallene Mensch –
E. M. Ciorans neo-gnostische Philosophie
Dr. Richard Reschika (Freiburg i. Brsg.)
Unter dem Begriff „Gnosis“ (griech. = Erkenntnis) werden verschiedene, aber durchaus wesensverwandte Lehren innerhalb des Juden- und Christentums des 2. und 3. Jahrhunderts versammelt, die von tonangebenden Theologen allesamt zu Häretikern deklariert, blutig verfolgt und schließlich ausgerottet wurden. Doch diese Liquidierung geschah lediglich dem Anschein nach, denn die Gnosis sollte sich als eine „vergeblich totgesagte Wiedergängerin der Ideen- und Religionsgeschichte“ (Thomas M. Macho) entpuppen: In den mittelalterlichen Ketzerbewegungen der Bogomilen oder Katharer, spätestens jedoch mit Beginn des 20. Jahrhunderts feierte die Gnosis eine ungeahnte Auferstehung.
Von gnostischen Ideen und Motiven, zuvörderst von einem (religiösen) Dualismus, stark und nachhaltig inspiriert erweist sich der rumänische Dichterphilosoph und Meisterstilist E.M. Cioran (1911-1995), der 1937 ins Pariser Exil ging und nach dem Zweiten Weltkrieg sein essayistisch-aphoristisches Werk nur noch auf Französisch verfasste. Dass wir es im Falle von Cioran nicht nur mit dem vielleicht größten Skeptiker und radikalsten Kultur- und Zivilisationskritiker des 20. Jahrhunderts, sondern auch mit einem Neo-Gnostiker par excellence zu tun haben, signalisieren bereits einige seiner stets extrem formulierten Buchtitel wie Der Absturz in die Zeit, Die verfehlte Schöpfung oder Vom Nachteil, geboren zu sein. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
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Donnerstag, 20. Mai um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
„Gott wird und entwird“
Meister Ekkeharts (um 1260–1328) metaphysische Gottesspekulation
Gerhard Elwert (Mitglied der GPH)
Ekkehart ist Mystiker. Daher ist er nicht vermessen zu sagen, wer, was und wie Gott und Welt sind. Seine Gottesvorstellung ist metaphysisch und dynamisch zugleich.
Mit dem Instrument der Logik spekuliert er ins Übersinnliche hinein. Da bei ihm die Wirklichkeit nicht aus einem voneinander getrennten Diesseits und Jenseits besteht, ergeben sich moderne Vorstellungen über das, was in unserm Kulturkreis Gott genannt wird, ferner über das Gewahrwerden des hintergründigen Geheimnisses der Welt und über eine seinsvergessene Ethik. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
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Donnerstag, 30. Juni um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Weltdeutung und Philosophie in den Werken Umberto Ecos
Werner Dörge-Heller (Karlsruhe)
Der am 19.2.2016 verstorbene Umberto Eco trat als Schriftsteller, Philosoph und Großmeister der Zeichen- und Medientheorie in die Öffentlichkeit. Durch seine Romane, z. B. Der Name der Rose oder Das Foucaultsche Pendel, wurde er weltberühmt. In seinen Werken verbindet er die scheinbaren Gegensätze von Rationalität und Phantasie, von Glauben und Skepsis, und setzt mit spielerischer Leichtigkeit Lesevergnügen und Kreativität frei. Sein Denkansatz stellt bewährte Deutungsmuster in Frage und kann uns neue Erkenntnisse vermitteln.
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Donnerstag, 28. Juli um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Geo-Philosophie Europas –Betrachtungen zu Carl Schmitts Der Nomos der Erde angesichts der aktuellen globalen Flüchtlingskrise
Constantin Sperneac-Wolfer (Baden-Baden, Mitglied der GPH)
Im Nomos der Erde erscheint Schmitt auf dem ersten Blick als Fürsprecher der alten Ordnung, des so genannten „ius publicum europaeum“, das die Weltgeschichte bis spät im 20. Jahrhundert geprägt hat. Gleichzeitig zeigt er – gegen alle politischen Romantizismen und alle neu-aufklärerischen Utopien, die den Traum vom Ende des Politischen oder von der allgemeinen Neutralität des Staates bzw. vom ewigen Frieden träumen – auch die Auflösung dieser Geschichte im allgemeinen philosophischen Nihilismus Europas. Die vielen Gesetze des Menschen seit der Antike würden für sich genommen keine Ordnung – und keine „Ortung“ – garantieren, wenn sie sich nicht vom göttlichen Nomos ableiten würden. Ihre wahre Wurzel aber ist diejenige, die sie an die kosmische Dike (Gerechtigkeit) bindet. So muss der Gehorsam gegenüber den Gesetzen der Stadt zugleich bedeuten, dass es die Götter (der Stadt) gibt: verschwindet dieser Glaube, so gibt es keinen Nomos. Nur die Überzeugung, dass es Götter gibt, kann uns davon überzeugen, dass die Gesetze eine wahre und unwandelbare Wurzel haben. Nimmt man die Götter weg, so verschwinden auch die Gesetze;
Ànomos ist dann impius.
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Donnerstag, 25. August um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Was ist Ethik? Wozu benötigt der Mensch Ethik?
Thomas Ach (Karlsruhe, Mitglied der GPH)
Ethik ist mehr als Moral, da sie sich mit moralischen Maßstäben beschäftigt, sie nach deren Begründbarkeit hinterfragt, bewertet und reflektiert und somit in der Tradition als Moralphilosophie gesehen wird. Bereits Aristoteles hat den Begriff Ethik als philosophische Disziplin eingeführt. Ethik ist das sittliche Verständnis und beschäftigt sich mit Voraussetzungen menschlichen Handelns und deren Bewertungen. Ethik gibt dem Menschen sittliche Gebote, die aber auch mit eigener reiner Urteilskraft (Kant) und mit geschultem Gewissen im Alltag praktiziert werden müssen. Daher benötigen normgebundene Regeln im alltäglichen Geschehen immer eine situationsbedingte sittliche Überprüfung nach dem Guten und dem Rechten. Kann jemand das Böse/Schlechte vernünftigerweise wollen? Es sei denn zu seinem Eigennutz? Sokrates meinte einst … „Das Böse kann niemand um seiner selbst willen wollen, nur wenn er es für gut halte … und es dennoch böse ist.“ Sind die Vorstellungen von den alten Philosophen Sokrates, Aristoteles, Platon und Thomas von Aquin noch zeitgemäß? Der Vortrag versucht u. a. Verbindungen bis in die heutige Zeit aufzuzeigen und will Anreize für eine anschließende angeregte Diskussion schaffen.
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Donnerstag, 29. September um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Ontologie als Begegnung – von Martin Heidegger zu Emmanuel Levinas
Junges Philosophisches Forum VIII:
Lena-Johanna Herrmann und Jason King (Studenten der HfG Karlsruhe)
1923 zog Emmanuel Levinas nach Straßburg. Es heißt, er sei wegen Husserl gekommen und habe Heidegger gefunden. Was er in Heidegger fand war der Begriff des In-der-Welt-Seins. Dieser beruht auf einer Ontologie, die die gesamte Geschichte der Metaphysik in Frage stellt. Ausgehend von Heidegger untersuchen wir, wie Levinas diese Ontologie verändert, um mit ihr das „Zwischen uns“ in der Begegnung mit dem „Anderen“ neu zu denken. Eine Thematik, die ebenso spannend, wie in der momentanen politischen Lage, relevant ist.
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Donnerstag, 27. Oktober um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Hugo Balls Begründung des Dadaismus
Hans Burkhard Schlichting (Baden-Baden)
Hugo Ball hat 1916 in Zürich das „Cabaret Voltaire“ eingerichtet und 1917 eben dort gemeinsam mit Tristan Tzara die „Galerie Dada“ ins Leben gerufen. Begründet hat der pfälzische Kulturkritiker Ball diese beiden Akte im „ersten dadaistischen Manifest“ und seiner Rede über Kandinsky. Hans Burkhard Schlichting, der beides demnächst im Rahmen der Gesamtausgabe des Wallstein Verlages neu herausgeben wird, spricht über den philosophischen Gehalt dieser Texte und stellt sie in den Zusammenhang mit anderen aus einem reichen Oeuvre. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste € 5,–
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Donnerstag, 24. November um 19:30 Uhr im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
ISLAMISCHE ETHIK - NUR EINE THEORIE?
Islamische Ethik als Beispiel angewandter Philosophie
Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde (Freiburg, wiss. Beirat der GPH)