Donnerstag, den 29. November um 19:30 Uhr
Ort: „Gartenhaus“, Stadtbibliothek Baden-Baden
Der besondere philosophische Abend zum Jahresausklang mit Buchvorstellung
Angewandte Philosophie
Vortragender: Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde, Freiburg, wiss. Beirat der GPH
Im kleinen festlichen Rahmen präsentieren langjährige Vortragende der GPH den ersten Band angewandter Philosophie mit dem Titel Badener
Denker.
(An diesem besonderen Abend ist der Eintritt frei)
Donnerstag, den 25. Oktober um 19:30 Uhr
Ort: „Gartenhaus“, Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortrag und anschließendes Gespräch in moderierter Runde mit
Was wäre ein kluges Leben? „Philosophiegeschichtliches Mosaik zu Bedingungen eines gelungenen Lebens“
Vortragender: Bernd Ehgart, Wettenberg, Mitglied der GPH
Philosophie stellt von ihrem Beginn an bis heute Einsichten bereit, denen zufolge sich Bedingungen zu einem gelingenden Leben bestimmen lassen. Zwar nicht mit dem Anspruch absoluter Geltung, aber doch um über ein subjektives Fürwahrhalten hinaus zu gelangen. Will sie sich ernst nehmen, muss philosophische Anthropologie mehr bieten als Anleitungen zur Erfüllung von Anweisungen in Werbeslogans. Der Einzelne kann im Briefmarkensammeln, Angeln usw. sein Lebensglück finden. Wenn aber dieser Angler beispielsweise nach dem allgemeinen – und demnach philosophisch nach dem überindividuellen – Grund fragt, warum Angeln für ihn Lebensglück bedeutet, wird er zur Einsicht gelangen, dass er beim Innewerden eines Naturschönen so etwas wie erfüllte Gegenwart erlebt. Dann aber ware die Auffassung, Glück sei erfüllte Gegenwart, mehr als bloßes Meinen, sondern Erkenntnis vom Glück.
Donnerstag, den 27. September um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
TAG DES EUROPÄISCHEN PHILOSOPHEN
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716): Werk – Leben – Wirkung
Vortragender Dr. Wolfram Frietsch, 1. Vorsitzender der GPH
Warum gerade Leibniz? – Leibniz war Kosmopolit. Er unterhielt Briefwechsel in ganz Europa. Er war Philosoph und Wissenschaftler, fühlte sich dem Allgemeinwohl verpflichtet und glaubte an Harmonie, ein gesellschaftlich-soziales Zusammensein, eine Allianz der Staaten. Er legte Pläne zur Gründung einer wissenschaftlichen Akademie vor, in der er ein Völker verbindendes kulturelles Miteinander sah. Dafür warb er an europäischen Höfen und bei Peter dem Großen in Russland. Leibniz ist Philosoph, Sprachforscher, Mathematiker, Erfinder, Jurist, Reisender, Historiker usw. kurzum: ein Universalgelehrter, der auf seinen Reisen durch die Länder seine Philosophie entwickelt. Unterwegssein war für ihn Programm. Mittelpunkt seines Werkes bildet der Glaube an eine „prästabilierte Harmonie“, die er u.a. in seinem Werk „Monadologie“ anlegte. Der Vortrag nimmt hierauf Bezug und gibt einen Abriss zu Leben und Werk dieses bedeutenden, europäischen Philosophen.
Mittwoch, den 12. September um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“, Stadtbibliothek Baden-Baden
KUNST UND PHILOSOPHIE
Johan Holten (Direktor der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden) im Gespräch mit
Dr. Wolfram Frietsch (1. Vorsitzender der GPH)
Kunst und Philosophie sind in den letzten Jahren eine produktive und befruchtende Symbiose eingegangen. Neben Wassily Kandinsky und Paul Klee, die sich explizit zu
philosophischen Fragen geäußert haben, sind es Denker wie Martin Heidegger, Michel Foucault oder Jacques Derrida, die Kunst philosophisch befragten. Anknüpfungspunkte sind gegeben. Dieser Abend
soll eine Begegnung sein, die zwei Wege des menschlichen Erkennens miteinander ins Gespräch bringt. Mit dem Direktor der Kunsthalle Baden-Baden ist ein überaus kompetenter Gesprächspartner
gewonnen worden. Johan Holten ist ein Kenner der Kunstszene und ein packender und interessanter Interpret der Modernen Kunst.
Donnerstag, den 30. August um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragender: Thomas Ach, Karlsruhe, Mitglied der GPH)
Der suchende (defizitäre) Mensch
Vom Sinn und Unsinn einer lebenslangen Suche
Der Mensch, als ein in die Schöpfung hineingeborenes Wesen, findet sich in einem von der Welt getrennten Ich wieder. Die Empfindung lautet: Ich, die Welt und die Anderen. Nun kann eine lebenslange Suche nach Erfüllung, Sinn und nach sich selbst beginnen, wobei bei Letzterem das Gesuchte der Suchende selbst ist. Der Vortrag möchte Bestandteile einer Sekundär- und Primärsuche offenbaren und aufzeigen was der Mensch wirklich sucht und auch finden kann. Denn jeder Moment umfasst zwar nicht alles, verfügt aber über eine jeweils ganz eigene individuelle Fülle. Der Vortrag möchte letztlich aufzeigen, dass jede Suche eine sinnlose Zeitverschwendung ausdrückt und wie jede Suche dennoch sinnvoll und erfüllend beendet werden kann.
Donnerstag, den 26. Juli um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragende: Lena-Johanna Herrmann, M. A., Bonn)
(Junges Philosophisches Forum X)
Macht als Beziehung – eine riskante Parallelisierung
Macht als Beziehung zu deuten, ist natürlich ein Sakrileg, weil Beziehungen liebevoll sind und auf Augenhöhe stattfinden. Daher sollten sie nach ganz anderen Gesetzen funktionieren. – Aber ist das tatsächlich so? Die These ist: Wenn man Macht einmal als eine Beziehung deutet, so treten einige ihrer Aspekte klarer hervor. Wenn Macht wie eine Beziehung ist, die ohne Offenheit geführt wird, dann ist sie noch schwieriger zu stabilisieren, als eine Beziehung. Was sie durch Offenheit und Nähe nicht bieten kann, sublimiert sie durch Zwang, Abhängigkeit und gegenseitige Faszination. Gleichzeitig scheint Macht starken Abnutzungserscheinungen unterworfen zu sein. Macht nutzt sich ab, wenn es Brüche zu jenen gibt, die die eigene Macht stützen. Sie verbraucht auch die Menschen, die sie haben. Wo eine Beziehung lebendig gehalten werden sollte, versuchen diejenigen, die Macht haben, Stabilisierungen zu erwirken und erreichen dadurch jene Versteinerung und Verkrustung, an der Macht letztendlich fast immer – wie von selbst – zu zerbrechen scheint. Ausgehend von Machiavelli wird es darum gehen, Herrschermacht und politische Legitimität als Beziehung zu verstehen. Vor diesem etwas gewagten Hintergrund wird es nun möglich, die Frage der Legitimität aus einem anderen Blickwinkel zu stellen. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
Donnerstag, den 21. Juni um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragender: Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski
(wissenschaftlicher Beirat der GPH)
Arbeit 5.O oder: die Menschlichkeit der Muße?
Die Arbeitswelt verändert sich unter den Vorzeichen der Globalisierung und der Digitalisierung dramatisch. Viele Berufe werden sich stark verändern, einige sogar verschwinden. Intensiv wird über diese Veränderungen diskutiert. Doch was ist eigentlich „Arbeit“? Wozu ist sie gut? Und welche Rolle kann und soll Muße heute noch spielen?
Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
Donnerstag, den 7. Juni um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragender: Gerhard Elwert, Baden-Baden, Mitglied der GPH
Philosophie contra Therapie
Philosophie als Kunst zu leben und zu sterben ist in unserm Kulturkreis vergessen.
In Bezug auf Leben, Tod und Abschied hat die Philosophie eine dienende Funktion für den Menschen. Sie soll ihm leben helfen – und kann dies ohne Gottesbezug. Auch durch die Philosophie sind arationale und apersonale Tiefenerfahrungen möglich, die helfend und heilend wirken. Wenn der Mensch sich im Denken und Fühlen überschreitet, bricht ins menschliche Leben eine gestaltlose Dimension ein. Diesem Vorgang und Geschehen geht der Vortrag nach. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
Donnerstag, den 26. April um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragender: Dr. Richard Reschika, Freiburg
Die französischen Immoralisten als Kritiker des Menschen
Die französischen Moralisten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, wie Montaigne, La Rochefoucauld und Chamfort, waren unbestechliche Beobachter des gesellschaftlichen Umgangs ihrer Zeit. Wertungen erschienen ihnen dabei fremd. Anstelle von Ratgebern für eine moralische Lebensführung schufen sie ebenso akribische wie brillante Sittengemälde. Gemeinsam ist den Schriften dieser Denker jedoch weniger ein neutraler Standpunkt gegenüber der Moral als vielmehr deren Immoral. Anhand der Auseinandersetzung mit ausgewählten Vertretern der Moralistik und deren Rezeption zeigt Richard Reschika auf, wie irreführend die sich vom lateinischen „mores“ für „Sitten“ ableitende Bezeichnung „Moralisten“ ist. Allemal treffender für diese Gruppe herausragender und stilprägender Philosophen ist die Bezeichnung „Immoralisten“! Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
Donnerstag, den 22. März um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Vortragender Dr. Wolfgang Sternstein, Stuttgart
Die Wissenschaft der Gewaltfreiheit
Mahatma Gandhi hat seine Autobiographie mit dem Untertitel versehen: „Die Geschichte meiner Experimente mit der Wahrheit.“ Damit fordert er die Frage heraus: Kann man denn mit der Wahrheit experimentieren? Ist die Wahrheit nicht etwas, das man erkennen und zu dem man sich allenfalls bekennen, was aber niemals Gegenstand des Experimentierens sein kann? Und doch war sie das für Gandhi. Er gebrauchte die Wahrheit als ein Mittel zu dem Zweck, Konflikte in allen Bereichen des Lebens zu lösen mit dem Ziel, Frieden zu schaffen ohne Waffen. Seine Autobiographie berichtet ausführlich darüber. Wäre die Welt dem kleinen Inder im weißen Lendentuch auf seinem Lebensweg gefolgt, sie wäre womöglich vor dem Untergang im nuklearen Holocaust gerettet worden. Sie hat es nicht getan und es sieht auch nicht danach aus, als würde sie es in Zukunft tun. Ihr Schicksal ist folglich besiegelt. Wir ernten als Menschheit, was wir gesät haben. Das ist kein Grund, resigniert oder gar verzweifelt die Hände in den Schoß zu legen und auf das Ende zu warten. Ganz im Gegenteil. Gandhis Lebensgeschichte lädt jeden von uns ein, im Rahmen unserer Fähigkeiten das zu tun, was möglich ist, um, wenn schon nicht unseren Körper, so doch unsere Seele zu retten. Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €
Donnerstag, den 22. Februar um 19:30 Uhr
im „Gartenhaus“ Stadtbibliothek Baden-Baden
Ist Philosophie politisch?
Fußnoten zu Hobbes, Kant, Rousseau und Derrida
Vortragender Dr. Wolfram Frietsch, 1. Vorsitzender der GPH
Mitglieder, Schüler und Studenten frei. Gäste 5,– €